Meist werden also Völker das Opfer von räubernden Bienen, die bereits geschwächt sind. Daher verfügen die beraubten Völker dann über eine verminderte Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitskeimen, mit denen sie durch die Raubbienen in Kontakt kommen und sind in geringerem Maße als starke Völker in der Lage, den Verlust von Honigvorräten zu verkraften. Andererseits ist für die Raubbienen die Gefahr der Infektion auch deshalb besonders groß, weil sie meist schwache Völker aufsuchen, die aufgrund ihres geschwächten Zustandes häufig bereits von ansteckenden Krankheiten befallen sind. Auch kann die schwache Konstitution des beraubten Volkes die Folge einer Erkrankung sein; sogar Eingriffe des Imkers, die zu einer Störung des Volkes geführt haben, können aufgrund des Verdachts einer Erkrankung des Volkes vorgenommen worden sein.

 

3.2.1.4 Welche Krankheiten werden besonders häufig durch die Räuberei übertragen, und welche Schädigung des Volkes entsteht durch die Räuberei?

  • Bösartige Faulbrut
  • Nosematose
  • Akarinose
  • Malpighamöbiose
  • Schädigung des Volkes: das seiner Honigvorräte beraubte Volk gerät in Gefahr, im Winter zu verhungern. Ob das Volk verhungert, ist davon abhängig, wie umfangreich die eventuell im beraubten Volk verbliebenen Vorräte sind und davon, ob es bis zum Beginn der Winterruhe noch die Möglichkeit hat, die Vorräte in ausreichendem Umfang wiederherzustellen.

 

3.2.2 Verfliegen und Überlaufen

Beim Verfliegen fliegen einzelne Bienen in ein fremdes benachbartes Volk desselben Standes oder eines anderen Standes und bleiben dann meistens dort als Bestandteil des für sie bis dahin fremden Volkes.


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