Im Jahr 2009 war ich das
erste Mal in meinem Leben in Warnemünde.
Mit 55 Jahren. Vorher hatte ich Warnemünde, den Sandstrand von Warnemünde
und später dann auch das Hochhaushotel Neptun, nur aus
der Ferne gesehen. Von der nach Gedser in Dänemark fahrenden Fähre
aus. Und von der aus Gedser in Dänemark kommenden Fähre aus.
Im Juni 2009 fuhren Bernd Paepcke und ich vom Berliner Hauptbahnhof aus
mit dem Warnemünde-Express nach Warnemünde.
In Warnemünde wurden
wir nach dem Verlassen des Bahnhofs von fröhlichen, entspannten,
freundlich uns anlächelnden Menschen empfangen, die uns FREE
HUGS Gratis Umarmungen anboten.
Wir beobachteten Menschen, die das Angebot annahmen. Die Umarmer versuchten
nach den Umarmungen nicht, den zuvor von ihnen Umarmten Handyverträge
oder die Mitgliedschaft in einer Sekte anzudrehen. Ausnahmsweise bedeutete
gratis also gratis.
Als Bernd und ich später in einem Café am Fischerhafen in
Warnemünde saßen, am Nachbartisch ein Paar. Der Mann vom Paar
vermutete, daß die Umarmer ihren Opfern beim Umarmen
die Geldbörse stahlen. Taschendiebe!
Meine eigene Vermutung war
gewesen, daß die Umarmer vom Fremdenverkehrsverband Warnemünde
bezahlt werden.
Als ich wieder zu Hause in Berlin war, stellte ich durch Recherche im
Internet fest, daß es sich bei FREE HUGS um eine nichtkommerzielle
seriöse Aktion handelte.
Und daß es FREE HUGS in Warnemünde nicht jeden
Tag gab, sondern nur am 14. Juni 2009. Wir waren also genau
zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen.
Im Dezember 2009 bekam ich
eine freundliche E-Mail von den Initiatoren der FREE HUGS
in Warnemünde am 14. Juni 2009:
Von dem Heiler Hugo Hasse und von der Ärztin Dr. Susanne Kreft.
Sie hatten die Photos von Bernd Paepcke entdeckt und schickten uns den
Link zum obigen Film.
|