ters besteht darin, daß kleine, feste Bestandteile des Honigblaseninhalts, zu denen auch Bazillen- und Nosemasporen gehören, aufgesaugt und ohne wesentliche Abnahme der Flüssigkeitsmenge des Honigblaseninhaltes in den Mitteldarm überführt werden.

Dieser Filtertätigkeit kommt somit bei dem Putztrieb [...] in Seuchenfällen eine hygienische Bedeutung zu, da die abgefilterten Krankheitskeime bald in die freie Natur abgekotet werden und zugrunde gehen” (Borchert 1974, S. 21)

 

3.3.1.2 Faktoren, von welchen die erfolgreiche Abwehr von Krankheiten durch den Putztrieb abhängig ist

Bei Bienenvölkern, bei denen der Putztrieb genetisch in der gleichen Weise angelegt zu sein scheint, erweisen sich dennoch seine Auswirkungen und seine Erfolge als sehr unterschiedlich. In wie starkem Maße der Putztrieb die erfolgreiche Abwehr von Krankheiten bewirken kann, ist von
a) Umwelteinflüssen und b) der Eigenart des Volkes abhängig. Unter der "Eigenart des Volkes" versteht Borchert die jeweilige Anzahl der Individuen - eine zu geringe Zahl wirkt sich ungünstig aus - und eine für die Funktionsfähigkeit von dem Organismus "Bienenvolk" zweckmäßige Zusammensetzung der einzelnen Altersklassen.

 

3.3.1.3 Der Putztrieb beim Auftreten der Bösartigen Faulbrut

Bei Infektionen mit der Bösartigen Faulbrut tritt der Putztrieb dadurch in Erscheinung, daß die Bienen tote und noch lebende infizierte Larven auffressen und die sonstige Zellenreinigung durch Auslecken vornehmen. Dabei beseitigen sie auch ihnen krank erscheinende Larven, die für das Auge des menschlichen Beobachters noch keine Veränderungen aufweisen. Wie wirksam der Putztrieb die Bösartige Faulbrut - bei sonst günstigen Bedingungen im Volk und in dessen Umwelt - abzuwehren vermag, zeigte sich bei Versuchen, die eine künstliche Ansteckung gesunder Völker mit der Bösartigen Faulbrut zum Ziel hatten:

Jedoch mißlingen derartige Versuche häufig, da infizierte Junglarven schnell aus dem Stock entfernt werden können.” (Borchert 1974, S. 76)


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