Wenn ein Volk bereits an der Bösartigen Faulbrut erkrankt ist, so kann es den Bienen aufgrund des Putztriebes gelingen, die Krankheit auf ein niedriges Niveau herabzudrücken. Borchert sieht die Ursache für eine solche Entwicklung des Krankheitsverlaufes darin, daß zahlreiche frisch infizierte Larven von den reinigenden Bienen bereits entfernt werden, bevor sich Sporen neu gebildet haben (Borchert 1974, S. 76). Er hält es jedoch für nicht wahrscheinlich, daß damit eine restlose Sporenbeseitigung verbunden ist.

 

3.3.1.3.1 Die genetisch bedingte erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber der Bösartigen Faulbrut

Es gibt Völker der Honigbiene, die aufgrund einer genetisch bedingten abweichenden Grundlage des Putztriebes - bei denselben Umweltbedingungen und bei der gleichen "Eigenart des Volkes" (hier soll mit dieser Eigenart die Zusammensetzung des Volkes in quantitativer und qualitativer Hinsicht bezeichnet werden, nicht jedoch die genetische Grundlage des Putztriebes) - gegenüber der Bösartigen Faulbrut widerstandsfähiger sind:

Erwachsene Bienen aus angeboren widerstandsfähigen Völkern entfernen meist am 8. oder 9. Tag aus ihren verdeckelten Zellen tote Larven, die noch keine infektiösen Sporen gebildet haben, wohingegen die Bienen aus weniger resistent gezüchteten Völkern die Beseitigung der Larven erst nach der Sporenbildung vornehmen.” (Borchert 1974, S. 79)

 

3.3.2 Substanzen bakteriziden Charakters

3.3.2.1 Der Futtersaft für die Bienenlarven

Die auch als Futtersaft -oder Schlunddrüse bezeichnete Hypopharynxdrüse ist nur bei Arbeitsbienen vorhanden. Der Stockmutter fehlt diese Drüse bis auf einige Rudimente. Die im Zusammenhang mit der Verhinderung und Eindämmung von Erkrankungen wichtige Funktion der Hypopharynxdrüse besteht in der Sekretion des sauren Futtersaftes zum Zwecke der Futtersaftbereitung für die Brut. Unter normalen Umweltbedingungen erreicht die bei der frisch geschlüpften Biene noch unent-


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