wickelte Hypopharynxdrüse ihre stärkste Entfaltung bei
vier- bis sechstägigen Arbeiterinnen. Diese füttern dann
vom 6. bis etwa 10. Tag die Maden mit dem Futtersaft; in
diesem Lebensalter ist die Hypopharynxdrüse in der Regel
am stärksten entwickelt.
3.3.2.1.1
Der bakterizide Charakter des Larvenfuttersaftes
Die Jungbienen sind beim Schlüpfen im Gegensatz zu den älteren
Bienen steril. Diese Tatsache könnte außer durch die
Ausscheidung des Inhaltes des Mitteldarms bei der Verpuppung
auch durch den bakterienhemmenden Charakter des Larvenfuttersaftes
bedingt sein:
Nach Untersuchungen von LEWANDOWSKI und NIEMCZUK übt
das Sekret der Schlunddrüse eine hemmende Wirkung
auf Darmbakterien aus: Escherichia coli, Salmonella
cholerae suis, Pseudomonas aeruginosa, Staphy lococcus
albus und St. aureus, deren Wachstum innerhalb
24-28 Stunden durch frischen Futtersaft in Mengen
von 0,075 - 0,2 g/ml gehemmt wurde; die bakterizide
Wirkung hielt bis zu zwei Monate und auch nach 20 Minuten
langem Erhitzen auf 56 - 100° C an (Borchert 1974, S. 24)
Über die bakterizide Wirkung der Nahrung für junge Arbeiterinnen-Larven
berichtet V.I. Krasikova (1955; Ref. in
Bee World 1957). Berücksichtigt man die Tatsache, daß die
Nahrung junger Arbeiterinnen-Larven ausschließlich aus
dem den Hypopharynxdrüsen entstammenden Futtersaft besteht,
während Honig und Pollen erst ab dem 3. Tage beigegeben
wird, so stellt die Veröffentlichung von Krasikova
einen weiteren Beleg für die bakterizide Wirkung des Larvenfuttersaftes
dar.
Die Larven sind noch nicht in der Lage, das Sekret der
Hypopharynxdrüse in ihrem eigenen Organismus herzustellen:
Die geschlüpfte Jungbiene ist noch nicht voll ausgebildet,
denn die Hypopharynx- [...] drüsen [...]
müssen durch Pollenernährung erst funktionsfähig
bzw. entwickelt werden. (Borchert 1974, S. 14)
Welche Bedeutung kommt dem bakterizid wirkenden Sekret der
Hypopharynxdrüse bei der Verhinderung und Eindämmung von
Erkrankungen der Larven zu? Diese Frage könnte beantwortet
werden, wenn es gelänge bei der Ernährung der Larven in ei-
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