Nur die Sporen von Bac. larvae WHITE, dem Erreger der
Bösartigen Faulbrut, sind für die Maden infektiös.
Wägt man jedoch die positiven und negativen Folgen des Putztriebes
für das Bienenvolk beim Auftreten der Bösartigen Faulbrut gegeneinander ab, so kommt der Eindämmung der
Krankheit durch den Putztrieb das größere Gewicht zu:
Aber trotz dieser mißlichen Begleiterscheinungen, die
zudem in der Folgezeit durch den Putztrieb aufgehoben werden können, wird der große hygienische Wert der Putztätigkeit
dadurch kaum gemindert, denn die Sporen werden in ihrer großen Masse nicht nur mechanisch entfernt, sondern sie
verlieren durch ihr Auskeimen im Bienendarm ihre Ansteckungsfähigkeit. (Borchert
1974, S. 82)
Die Bedeutung des Putztriebes bei der Verbreitung der Bösartigen Faulbrut
innerhalb eines Bienenvolkes wird auch durch die Funktion des Ventiltrichters im Rahmen des Putztriebes (s.o. 3.3.1.1.)
verringert.
3.4.1.2
Der Putztrieb beim Auftreten der Sackbrut
Bei der Sackbrut, einer Krankheit der Brut von Apis mellifera L.,
bewirkt der Putztrieb eine Verbreitung des SBV im Bienenvolk.
Die an der Sackbrut erkrankte Brut kann im Streckmadenstadium nicht mehr die letzte Larvenhaut verlassen. Die Häutungen
gehen jedoch weiter. Die letzte Larvenhaut wird wie bei der gesunden Larve abgelöst, wird aber
anstatt abgestoßen zu werden, zu einem zähen, durchsichtigen
Sack umgewandelt, der sich mit einer für die SB charakteristischen Flüssigkeit anfüllt, die stark virushaltig wird und
den Madenkörper umgibt. (Borchert 1974, S. 196)
Dieser stark infektiöse Sack der Maden wird von Arbeiterinnen,
die durch den Putztrieb dazu veranlaßt werden, angestochen.
Dabei werden auch Viren von den Bienen aufgenommen; in geringerem Umfang erfolgt die Aufnahme von Viren auch beim
Entfernen erkrankter Maden aus dem Stock. Der Virus vermehrt sich bei den adulten Bienen dann in den Hypopharynxdrüsen,
ohne daß bei den Imagines Krankheitssymptome erkenn-
|