freilebenden Milben-Art ein Parasit wie Acarapis woodi hervorgegangen sein. Für die Anpassung der Milbe A. woodi spricht, daß es sich bei der Akarinose nach Ansicht von Krehmer (1970) um eine Faktorenseuche handelt. Unter für das Wirtsvolk der Apis mellifera günstigen Umwelteinflüssen kann der Parasit lange Zeit in dem Volk der Honigbiene leben und sich fortpflanzen, ohne daß der Sozialverband in seiner Gesamtheit zugrunde geht. Wahrscheinlich haben sich Wirt und Parasit im Verlauf der gemeinsamen Evolution so entwickelt, daß zwischen den rezenten Arten in der Regel ein labiles Gleichgewicht besteht.

 

4.4.2 Konsequenzen, die sich aus der Reduktion des Fortpflanzungstriebes bei Arbeiterinnen grundsätzlich ergeben können

Die Reduktion der Keimdrüsen bewirkt bei den Arbeiterinnen die Reduktion, meist den Fortfall der auf die Fortpflanzung und auf die Versorgung der eigenen Nachkommenschaft ausgerichteten Triebe. An die Stelle des Fortpflanzungsinstinktes kann ein "sozialer Instinkt" treten, der verschiedene Verhaltensweisen, die dem Sozialverband in seiner Gesamtheit nutzen, zur Folge hat. Wie auf S.50f dargestellt wurde, treten bereits bei solitären Hymenopteren verschiedene Formen der Vergesellschaftung auf. Auch bestimmte bei sozialen Hymenopteren auftretende Leistungen wie das Errichten von Bauten, die zum Schutz der Tiere dienen und sie von Witterungsveränderungen unabhängiger machen, sowie das Anlegen von Nahrungsvorräten können bereits solitär lebende Hymeopteren erbringen. Insgesamt betrachtet, sind die Leistungen, die soziale Hymenopteren auf diesen Gebieten erbringen jedoch höher entwickelt. Wenn auch ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen bestimmten Verhaltensweisen von Arbeiterinnen und der Reduktion ihres Fortpflanzungstriebes im Einzelfall meist nicht nachweisbar ist - oder zumindest bislang noch nicht nachgewiesen wurde - so muß doch davon ausgegangen werden, daß hierin der Ausgangspunkt für die hohen Leistungen zu sehen ist, welche Arbeiterinnen bei sozialen


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